Die Anpassung von Contactlinsen nach Keratoplastik


Im letzten Contactletter haben wir uns bereits der Thematik der Contactlinsenanpassung nach Keratoplastik gewidmet.
Bei der Anpassung mit liegenden Fäden galt es Einiges zu beachten.


Heute schauen wir uns die 2. Konstellation genauer an:

 


Contactlinsenanpassung nach Keratoplastik OHNE FÄDEN.

 

Bei der Entscheidung, welche Contactlinsengeometrie für die Versorgung nach Keratoplastik erfolgsversprechend sein kann, werden drei grundsätzliche Kategorien unterschieden:

  1. Wirtshornhaut flacher als die Spenderhornhaut
  2. Wirtshornhaut steiler als die Spenderhornhaut
  3. Flache und steile Meridiane bunt gemischt
 


Die Wirtshornhaut ist flacher als die Spenderhornhaut

Diese Situation ist die einfachste Form der Linsenversorgung nach Keratoplastik.


Der Flächenverlauf der Hornhaut ist so, dass die Krümmungsradien zur Peripherie hin flacher werden (Abb.1). Diese Konstellation ähnelt am ehesten der Anpassung einer „normalen“ Hornhaut. Man kommt häufig mit einfachen asphärischen Linsen zum Ziel. Die Zentrierung der Linse ist meist gewährleistet, d.h. man kann mit kleinen bis mittleren Durchmessern arbeiten.


Nachteil: Diese Voraussetzungen findet man eher selten.

 


Die Wirtshornhaut ist steiler als die Spenderhornhaut

Ist die an das Transplantat angrenzende Wirtshornhaut steiler als die transplantierte  Spenderhornhaut, ergeben sich negative Exzentrizitäten (Abb.2). Der Kurvenverlauf wird somit zur Peripherie steiler; man  spricht von einem reversen Verlauf.


Grundsätzlich liefert eine flachere Peripherie bei einer Versorgung mit formstabilen Contactlinsen im  Normalfall eine natürliche Zentrierunterstützung.

 


Da diese Zentrierunterstützung hier nun fehlt (Abb.3), hat man es häufig mit dezentrierten Linsen zu tun. Ein Lösungsansatz wäre, mit großen Linsendurchmessern zu arbeiten. Dabei sind Durchmesser dg ≥ 10,2 mm keine Seltenheit. Der Übergansbereich von der Wirts- zu der Spenderhornhaut wird  dadurch überbrückt (Abb. 4).

 


Beim Übergang von der Spenderhornhaut zur Wirtshornhaut kann sich ein Hohlraum bilden (Abb. 4). Es kommt dabei immer wieder vor, dass sich in diesem Bereich Luftblasen ansammeln.


Ventilationsbohrungen können eine Lösung darstellen, um ein Entweichen der Luft zu ermöglichen. Im Einzelfall muss dies ausprobiert werden.

 

Ein weiterer Lösungsansatz: reverse Contactlinsengeometrien

 

Reverse Contactlinsengeometrien haben in der (Mittel-)Peripherie steilere
Krümmungsradien als im Zentrum:

 
 
 


Dieser vierkurvige Aufbau ermöglicht, Radien und Zonenbreiten unabhängig voneinander festzulegen.
Zentrierung, Druckverteilung und Bewegung der Contactlinse können dadurch beeinflusst werden

 

Eine subjektiv komfortable und langfristig physiologisch vertretbare Anpassung wird dadurch möglich.

 

Der vermutlich komplexeste Fall ist gegeben, wenn flache und steile Meridiane bunt gemischt vorkommen. Wenn die Peripherie nicht durchgehend flach oder steil verläuft. Wenn die Kurvenverläufe sich zonendifferent stark unterscheiden.

Das wird in Teil 3 näher beleuchtet.

 

 

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