Contactlinsen-Praxis Teil 2

Contactlinsenversorgung bei fortgeschrittenem Keratoconus (KK) und bei pellucider marginaler Degeneration (PMD) - Teil 2

Grundsätzlich gt man im ersten Schritt der Anpassung mit einer einfachen CL-Geometrie an. - Das war der Ausblick von Teil 1 und hier werden wir auch anknüpfen.

 

WIE GEHT MAN VOR?

 

Eine große KA3 oder eine große KAKC sind eine gute Einstiegsmöglichkeit (∅ mind. 10.0 mm oder größer).

 

Steht die Topographie mit dem Keratograph zur Verfügung, so kann man in der Simulation prüfen, welche Einstiegsgeometrie sinnvoll ist.

 

Im folgenden Beispiel sieht man eine klassische Topographie einer PMD, die sogenannten"kissing birds".

 
 
 


Typisch für eine PMD sind der inverse flache Meridian und eine geringe Gesamt-Exzentrizität.

 


In diesem Beispiel ist sie sogar negativ (exz -0,11). Umso wichtiger ist es, die meridionalen Exzentrizitäten genauer zu betrachten.


Liegen nasal und temporal hohe Exzentrizitäten vor, dann ist meist eine große mehrkurvige Linse die erste Wahl.


In der Horizontalen ist die Exzentrizität bei der PMD häufig hoch, obwohl der dazugehörende zentrale Meridian steil ist und der flache vertikale Meridian meist eine geringe periphere Exzentrizität zeigt. Durch diesen Zusammenhang ergibt sich im Mittel die geringe Exzentrizität.


Bei den Keratograph-Daten ist in unserem Beispiel ein hoher zentraler Astigmatismus zu erkennen (8.85mm/7.14mm).

 


Der Astigmatismus zur Peripherie hin verändert sich deutlich, sowohl im Betrag als auch in der Richtung.

 

Dieses Phänomen ist auch bei tiefliegendem KK häufig zu beobachten.

Für die CL-Anpassung bedeutet dies:

 


1. Mit großer ACL beginnen (∅ mind. 10 mm)


2. Setzt sich die Veränderung des Astigmatismus zur Peripherie hin wie beschrieben fort, dann kann es sein, dass bei KK oder PMD trotz hohem zentralen astigmatischen Anteil durchaus eine rotationssymmetrische CL in Betracht gezogen werden kann.


3. Auch kann es sein, dass sich eine andere Stabilisation ergibt als die, die man auf Grund der zentralen Achslage erwarten würde.


Wichtig ist es, sich an dieser Stelle klar zu machen, dass der Messbereich lediglich 8mm beträgt und eine angepasste CL oft einen größeren Durchmesser hat. Somit bekommt die HH-Peripherie größeren Einfluss auf das Sitzverhalten der CL.


Auf Grund dieser Zusammenhänge wurde in unserem Beispiel auf Basis der Fluobild-Simulation mit einer großen torischen Standard-CL als ACL begonnen.

 
 
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