GRÖSSE DER VORDEROPTIKZONE (VOZ) BEI LENTI-DESIGN:
Der Ø der VOZ beträgt 8,2 mm bei einem CL-Ø von 9,4 mm.
Wählt man einen größeren CL-Ø, vergrößert sich im selben Maß der Ø der VOZ. Da die „Randbreite“ für alle Linsen 0,6 mm beträgt, bleiben z.Bsp. bei einem CL-Ø von 10,2 mm für die VOZ 9,0 mm „übrig“.
Will man aus anpasstechnischen Gründen eine größere VOZ, so benötigt man zwangsläufig einen größeren CL-Ø.
CL-Ø:
Grundsätzlich ist für das Lenti-Design ein CL-Ø von mindestens 9,4 mm erforderlich. Würder der CL-Ø kleiner gewählt werden, so könnte die Übergangszone zur Optikzone störend wahrgenommen werden.
In Einzelfällen kann beim Lenti-Design trotz ausreichendem CL-Ø anfänglich diese Übergangszone wahrgenommen werden und den CL-Träger irritieren. Erfahrungsgemäß verschwindet dies jedoch fast immer in der Eingewöhnungsphase.
KERATOKONUS-VERSORGUNG UND VPT:
Bei der Keratokonus-Versorgung sind oft CL-Ø < 9,4 mm sinnvoll. Angenommen eine VPT ist notwendig, was nun?
In diesem Fall gilt es genau abzuwägen:
▪ Größerer CL-Ø und aber die Lentivorzüge (Dickenverhältnisse, Gewicht) nutzen, oder
▪ Kleineren CL-Ø und das Prisma im Classic-Design wählen.
GROSSE PUPILLEN:
Bei jüngeren CL-Trägern sind nicht selten große Pupillen vorhanden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es zur Wahrnehmung der Übergangszone kommen kann.
In diesen Fällen ist es ratsam, das Lenti-Design mit größerem CL-Ø oder alternativ das Classic-Design zu wählen. Diesen Aspekt sollte man auch bei CL-Trägern berücksichtigen, die häufig bei Dämmerung/Nacht mit dem Auto unterwegs sind.
AUSGEPRÄGTER HOCHSITZ:
Liegt ein ausgeprägter Hochsitz vor, so hat das Classic-Design meist einen stärkeren Einfluss auf das Bewegungsverhalten, da die Keilwirkung ausgeprägter und das Gewicht höher ist.
Es muss allerdings damit gerechnet werden, dass beim Classic-Design eine abrupte Bewegung nach unten entsteht. Es könnte aus einem Hochsitz bei Erhöhung des Prismas sogar einen Tiefsitz resultieren.
Vorteil des Lenti-Designs bei Hochsitz ist, dass sich durch ein höheres Prisma eine gleitende Bewegung ergeben kann, die nicht im Tiefsitz endet.
DEZENTRIERTER SITZ:
Bei einer dezentriert sitzenden Linse, die trotz aller Anpassvarianten nicht zentrischer positioniert werden konnte, ist ein Prisma über die gesamte Optik zu empfehlen (Classic-Design) oder es sollte im Lenti-Design ein größerer CL-Ø gewählt werden.
3/9°° UHR STIPPEN:
Die ist eine eindeutige Indikation für das Lenti-Design. Damit erreicht man eine geringe Mittendicke, die sich im Plusbereich besonders vorteilhaft auswirkt (sh.Grafik unten).
WECHSEL VOM CLASSIC-DESIGN AUF DAS LENTI-DESIGN:
Wurde bisher das Classic-Design erfolgreich getragen, gibt es keinen zwingenden Grund, auf das Lenti-Design zu wechseln.
SCHWANKENDE INKLINATION BEI VP-LENTI:
Zeigt sich bereits bei der Inklinationsmessung mit einer VP-ACL im Lenti-Design eine zu große Instabilität, so kann dies durch eine Erhöhung des Prismas verbessert wreden. In Einzelfällen durch einen Wechsel auf eine VP-Classic.
INKLINATIONSVERHALTEN
Anpassererfahrungen zeigen: Die VP/VPT im Lenti-Design sitzt tendenziell ruhiger als die entsprechende CL im Classic- Design, da dem Lid weniger Angriffsfläche entgegenwirkt.
Wurde ien Prisma im Classic-Design gewählt, um eine hochsitzende Linse frei beweglich zu bekommen, so sollte das Prisma im Lenti-Design durch aus um 0,5 pDpt höher gewählt werden, um ein ähnliches Bewegungsverhalten zu erhalten.
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