Contactlinsenpraxis Teil 1


Eine langjährige Weichlinsenträgerin kam nach einem Wohnortwechsel zu einer ersten Kontrolle. Hersteller und genaue Parameterangaben waren nicht bekannt.

 

Anamnese

Die Anamnese ergab, dass erhebliche Sehbeschwerden vorlagen.
Das Sehvermögen wurde subjektiv als schlecht beschrieben. Monokulare Doppelbilder beeinträchtigten das Sehen deutlich. Gegen das Trockenheitsgefühl nach längerer Tragezeit verwendete die Kundin eine Nachbenetzungslösung, die die Beschwerden kurzfristig linderte.

 

Spaltlampenkontrolle

Die Spaltlampenkontrolle zeigte weiche torische Kontaktlinsen, deren Stabilisationen nicht ganz konstant waren:

Die rechte CL stabilisierte zwischen 5° und 10° nach TABO.

Die linke CL war deutlich instabiler: 5° bis 165° nach TABO.

 
 
 


Topographie

Im Anschluss an die Spaltlampenuntersuchung wurde die Topographie mit dem OCULUS Keratograph ermittelt.

 
 
 
 
 


Nachdem die Anamnese erstellt und alle relevanten Daten zusammengetragen wurden, ergab sich ein Gesamteindruck, den es zu bewerten galt.

Hätte man eine Neuanpassung gehabt, dann wäre bei diesen Hornhautparametern und Refraktionswerten die Anpassung von formstabilen Contactlinsen eigentlich die erste Wahl gewesen.

 


Die relativ hohe astigmatische Fehlsichtigkeit lässt sich meist sehr gut mit formstabilen Contactlinsen versorgen. Dabei ist die Sicht meist deutlich stabiler als mit torischen Weichlinsen.
Bei formstabilen CL wird der HH-Astigmatismus bis auf etwa 10% von der CL-Rückfläche ausgeglichen.
Der noch zu korrigierende Astigmatismus ist daher meist geringer als mit weichen CL.

Der Zylinderwert bei der Korrektur mit torischen weichen Linsen ist in aller Regel größer, da der Gesamtastigmatismus komplett als Torus in der CL übernommen werden muss.

 


Je größer die Abweichung von der idealen Stabilisation, desto größer ist der resultierende Restzylinder, der den Visus deutlich herabsetzen kann. (Die Grafik dient zum Abschätzen des Restzylinders bei weichen torischen Contactlinsen).

Nach dem Abwägen aller Aspekte einigten wir uns mit der Linsenträgerin darauf, eine Umstellung von weichen torischen Contactlinsen auf formstabile vorzunehmen.

 

Anpassung

Für die Anpassung der formstabilen Contactlinsen waren keine neuen Messungen notwendig, da bereits alle relevanten Daten erfasst waren. Bequem konnte mit dem APEX® Anpassprogramm im OCULUS Keratograph automatisch die erste AnpassContactLinse (ACL) berechnet und vorgeschlagen werden.

 

Das weitere Vorgehen und die Ergebnisse der Anpassung können Sie in unserer Januarausgabe des Contact Letters nachlesen.

 
 

Wir wünschen Ihnen...


... eine wunderbare und besinnliche Weihnacht mit Zeit für das Wesentliche!

 

Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit im letzten Jahr und freuen uns auf ein gemeinsames 2017!

 

Ihr Hecht Team

 
 
 
 
HECHT CONTACTLINSEN
Tel. +43 / (0)512 / 58 37 25 -18
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