Konturanpassung bei Keratokonus

Unter Konturanpassung bei Keratokonus versteht man eine möglichst hornhautkonforme Anpassung der Contactlinsenrückfläche. Aufgrund der Vorwölbung der Kegelspitze und der daraus entstehenden zunehmend irregulären Hornhautform kann i.d.R. kein Fluobild nach dem Gleichlaufprinzip erzielt werden.

Daher versucht man den auf die Hornhaut, insbesondere auf die Kegelspitze, ausgeübten Druck so gleichmäßig wie möglich zu verteilen. Hier wird zwischen Konturanpassung mit und ohne Apexüberbrückung unterschieden.

Bei der Dreipunktauflage (Konturanpassung ohne Apexüberbrückung) liegt die Contactlinse sanft auf der Kegelspitze und etwas deutlicher auf der mittelperipheren Hornhaut auf. Normalerweise ist dies die Anpasstechnik der ersten Wahl, weil sie einen guten Kompromiss zwischen der physiologischen Verträglichkeit und der Sehleistung auch bei fortentwickeltem Keratokonusstadium darstellt.

Je nach Entwicklungssituation, Epithelzustand und Anpassziel kann es gewünscht oder sogar erforderlich sein, den Apexbereich zu überbrücken. In diesem Falle ist solange ein steilerer zentraler Linsenradius zu wählen, bis die gewünschte zentrale Fluoreszinansammlung sichtbar wird, die zeigt, dass die Linse die Kegelspitze nicht mehr berührt. Bei fortgeschrittenem Keratoconus kann diese apexschonende Anpasstechnik zu einer schlechteren Sehschärfe führen.

Hier kann die KAKC PRO eine hervorragende Alternative sein. Durch den zentral asphärisch oblong angenäherten Flächenverlauf ergibt sich eine erhöhte Scheiteltiefe, in etwa vergleichbar zur steiler gewählten KAKC. Das bedeutet, dass eine KAKC PRO 1/10 bis 2/10 flacher gewählt werden kann als eine entsprechende KAKC und dennoch die gewünschte zentrale Tränenfilmunterspülung im Apexbereich bietet. Je nach Voraussetzung kann ggf. die bisherige Sehleistung erhalten bleiben.

Die Konturanpasstechnik mit und ohne Apexüberbrückung lässt sich nur mit mehrkurvigen Linsen durchführen

Konturanpassung ohne Apexüberbrückung (Dreipunkt-Konturtechnik)
Konturanpassung mit Apexüberbrückung

 

Wie sieht eine typische Dreipunktauflage aus?

• Sanftes Touchieren des Apex

• Breites Auflageband in der Mittelperipherie

• Deutlich abstehender Randbereich

 

Was wird durch diese Anpasscharakteristik erreicht?

• Verminderte Druckbelastung im Apexbereich

• Gute Tränenunterspülung

• Geringst mögliches Fremdkörpergefühl

• Guter Kompromiss in der Sehschärfe