Individuelle vierkurvige (reverse) Minisklerallinse

Die Grundidee der Minisklerallinse ist, mit Hilfe eines groß ausgewählten Durchmessers ein zentriertes, stabiles Sitzverhalten durch die Druckverteilung auf der Sklera bei reduziertem Fremdkörpergefühl zu erreichen.

Merkmale

  • Individuelle vierkurvige Contactlinse im Durchmesser 12.30 - 16.50 mm
  • Wenn Corneallinsen nicht mehr zur Anwendung kommen können, da sie aufgrund komplexer Hornhauttopometrien z.B. herausfallen, dezentrieren oder ein zu starkes Fremdkörpergefühl erzeugen
  • Alle Minisklerallinsen sind Atelierfertigungen

Beschreibung

Die Minisklerallinse ist eine individuelle vierkurvige Contactlinse, die hauptsächlich bei komplexen Hornhauttopographien wie z.B. Keratokonus Grad 4, Keratoplastik oder nach Hornhautverletzungen angewendet wird.

Die Rückfläche soll so gewählt werden, dass im Bereich der Hornhaut eine möglichst homogene Auflage (Gesamtdurchmesser Linse bis ca. 14.00 mm) bis hin zu einer kompletten Überbrückung  (Gesamtdurchmesser Linse ab ca. 14.00 mm) stattfindet. Über den ersten peripheren Radius (r1) wird die Scheiteltiefe der Linse beeinflusst. Hierdurch ergibt sich häufig eine reverse Linsengeometrie. Die zweite periphere Zone startet  vor dem sichtbaren Hornhautdurchmesser und soll erst auf der Sklera landen. Der r2 ist somit für die limbale Überbrückung verantwortlich und sollte ca. 2 mm breit sein. Die dritte periphere Zone (r3) verläuft parallel zur Sklera und fungiert als haptische Zone. Der Bevelradius berechnet sich nach dem letzten peripheren Radius.

Um die benötigte Gesamtscheiteltiefe der Linse zu erreichen, ergibt sich in der Regel eine reverse Linsengeometrie (r1 ist steiler als r0).

Bei steilem Zentralradius (r0) ergibt sich eher eine nicht-reverse Geometrie.